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Erklärung des Begriffs: Windows Runtime (WinRT)
Begriff
Windows Runtime
Abkürzung
WinRT
Eintrag zuletzt aktualisiert am
05.01.2022
Zur Stichwortliste unseres Lexikons
Was ist
Windows Runtime
?
Die Windows Runtime (WinRT) ist eine neue objektorientierte Programmierschnittstelle (API) auf Basis von COM, die es seit
Windows 8
(Jahr 2013) gibt. Sie kann sowohl für
Metro
-basierte "
Windows App
s" als auch "klassische" .NET-Anwendungen verwendet werden. WinRT versteht sich als Ablösung für das
Win32-API
(es ist kein Aufsatz auf Win32 wie das
.NET Framework
).
Auf Basis von WinRT ist die Programmierung sowohl mit
.NET-Sprache
n C# oder Visual Basic, mit C und C++ als auch
JavaScript
möglich. Die Oberflächenbeschreibung erfolgt im Fall von Sprachen C#, Visual Basic, C und C++ ist
XAML
; im Fall von
JavaScript
ist es
HTML
.
Umfang
WinRT umfasst ca. 1800 Klassen. WinRT deckt bislang nicht den ganzen Funktionsumfang des
Win32-API
ab. Aber WinRT bietet mehr Zugriff auf Ressourcen (insbes.
Hardware
) als das
.NET Framework
bisher. In .NET musste man bisher die objekorientierte Welt verlassen und mit
P/Invoke
arbeiten.
WinRT umfasst auch Funktionen, die es im
.NET Framework
schon gibt.
Einsatzgebiete
Metro
-basierte Anwendungen können grundsätzlich nur WinRT verwenden.
Klassische Desktop-Anwendungen auf .NET-Basis können WinRT zusätzlich zum
.NET Framework
verwenden.
Hintergrundinfos: Nativer Code, basierend auf einer neuen Version von COM
WinRT ist in C++ als eine
COM-Komponente
implementiert und liegt komplett in nativem Code vor. COM ist das
Softwarekomponentenmodell
, das 2002 von .NET abgelöst werden sollte. Nun gibt es nach mehr als zehn Jahren Stillstand das COM-
Softwarekomponentenmodell
in einer neuen klassenbasierten Fassung – bisher war das Kernkonzept die Schnittstelle. Microsoft hat nun viele Konzepte aus .NET zurück nach COM portiert.
Die für C# und Visual Basic sowie
JavaScript
verfügbaren Klassen sind nur "
Wrapper
". Ein neues Typsystem sorgt dafür, dass die Typen in verschiedene Sprachen "projiziert" werden und damit dort verfügbar sind. Das darunter COM liegt, erkennt man auch an den HRESULT-Werten. Die WinRT verwendet das alte HRESULT-Konzept. Die
Wrapper
-Klassen bilden einige HRESULT-Werte auf
Exception
-Klassen ab und den Rest auf die generische COM-
Exception
.
WinRT-Klassen besitzen
Metadaten
genau wie .NET-Anwendungen. Das
Metadaten
format heißt
WinMD
, entspricht aber dem .NET-
Metadaten
format. Die Abfrage der
Metadaten
zur Laufzeit (
Reflection
) wird unterstützt. Ziel bei WinRT war ein geringer Overhead und maximale Leistung – sicherlich ein Tribut an die größere Menge C++-Entwickler, die Microsoft bisher nicht von
Managed Code
begeistern konnte. Auch das Rendering von
XAML
ist in der WinRT nun in nativem Code realisiert und hat damit das Potenzial, schneller zu sein als
WPF
und Silverlight.
Im Fall von in C# oder Visual Basic geschriebenen
Metro
Apps führt wie bisher die
Common Language Runtime
(
CLR
) den
Managed Code
aus. Es steht aber nur eine Teilmenge der .NET-Klassen zur Verfügung. Die Darstellung in WinRT erfolgt nicht via
GDI
, sondern mit
DirectX
. Eine Message Loop gibt es nicht mehr.
Metro
Apps kennen nicht das Konzept einer gemeinsamen Bibliothek (Shared Library), das heißt, jede
Metro
App muss ihre
DLL
s selbst mitliefern. Nur die WinRT-
DLL
s sind geteilt.
WinRT wird von Microsoft als integraler Bestandteil des Betriebssystems betrachtet, nicht als ein zusätzliches Framework. Daher wird WinRT zusammen mit jedem Build von Windows kompiliert. Und es heißt auch, dass WinRT nicht für ältere Betriebssysteme als Add-on nachgeliefert werden soll – so ist der aktuelle Stand. Unternehmen, die Client-Anwendungen entwickeln, müssen also in Zukunft zwei Codebasen pflegen, wenn sie ihre Anwendungen sowohl für den klassischen Desktop als auch
Windows 8
Metro
anbieten wollen.
WinRT ist verfügbar für die Prozessorarchitekturen x86, x64 und ARM. In der Keynote am ersten Tag sah man auch, dass WinRT-Anwendungen mit nur "einer geänderten Codezeile" auf Windows Phone laufen können. Was das für Silverlight auf Windows Phone bedeutet, blieb allerdings offen.
.NET-Konzepte in der Windows Runtime
Die Windows Runtime hat viele Konzepte aus der Common Languange Runtime und .NET übernommen, z.B.
Metadaten
inklusive des
CLI
Metadaten
formats
Namensräume
Klassen und Strukturen
Konstruktoren mit und ohne Parameter
Statische Mitglieder
Properties
Collections
Generic
s
Enumeration
s
Delegate
s
Events
Async Pattern aus
.NET 4.5
(async/
await
) für *asncy()-
Methode
n
…
Unterschiede zwischen .NET-Typen und WinRT-Typen
WinRT stellt Fehler durch
Hresult
-Codes da. Diese werden entweder auf .NET-
Exception
s abgebildet oder als generische COM
Exception
angezeigt.
Async-Operationen liefern nicht Task<T> zurück, sondern spezielle WinRT-Typen, z.B. PickMultipleFilesAsync() liefert PickMultipleFilesOperation.
Structs dürfen keine
Methode
n besitzen, nur reine Daten
Zahlreiche Standardklassen und Schnittstellen heißen anders, z.B. Ienumerable<T> aus .NET ist in WinRT ein Iiterable<T>
…
WICHTIG: Man kann in .NET Bibliotheken für WinRT erstellen (Ausgabetyp in
Visual Studio
:
WinMD
). In diesem Fall darf die in .NET erstellte Komponente aber nur WinRT-kompatible Typen an der öffentlichen Schnittstelle verwenden. Intern ist dies wieder egal. Einige Typen werden automatisch abgebildet, z.B. Ienumerable<T> auf Iiterable<T>.
Prozessmodell
WinRT unterstützt In-Process-Aktivierung und Out-of-Process-Activation.
Namensräume
Ebenso wie die .NET-Klassenbibliothek ist WinRT aus Namensräumen aufgebaut, zum Beispiel Windows.ApplicationModel.Background, Windows.Data.Xml.Dom, Windows.Media.PlayTo, Windows.
Storage
, Windows.
System.Threading
und Windows.UI.Xaml.Input. Als Wurzelnamensraum verwendet Microsoft hier "Windows", statt wie bisher "System" und "Microsoft". Einige Betriebssystemfunktionen sind gut versteckt, zum Beispiel die Registry steuert man mit den Klassen im Namensraum Windows.
Storage
.ApplicationData
Container
. In der vorläufigen (und noch stark lückenhaften) Dokumentation findet man eine
Liste
, wo welche Funktionen der bisherigen Windows-API in der Windows Runtime zu finden sind. .NET-Entwickler warteten schon lange darauf, dass mehr Funktionen des Betriebssystems (z.B. Zugriff auf
Hardware
) in Form von .NET-Klassen bereitstehen. Mit
Ausnahme
der
XAML
-Oberflächenklassen sollen die WinRT-Klassen auch "klassischen" (d.h. nicht
Metro
-basierten) .NET-Anwendungen zur Verfügung stehen.
Windows.ApplicationModel
Windows.ApplicationModel.Activation
Windows.ApplicationModel.Background
Windows.ApplicationModel.Contacts
Windows.ApplicationModel.Contacts.Provider
Windows.ApplicationModel.Core
Windows.ApplicationModel.DataTransfer
Windows.ApplicationModel.DataTransfer.ShareTarget
Windows.ApplicationModel.DataTransfer.SendTarget
Windows.ApplicationModel.Infrastructure
Windows.ApplicationModel.Resources
Windows.ApplicationModel.Resources.Core
Windows.ApplicationModel.Search
Windows.ApplicationModel.Store
Windows.Data.Json
Windows.Data.Xml.Dom
Windows.Data.Xml.Xsl
Windows.Devices.
Enumeration
Windows.Devices.
Enumeration
.Pnp
Windows.Devices.Geolocation
Windows.Devices.Input
Windows.Devices.Portable
Windows.Devices.Printers.Extensions
Windows.Devices.Sensors
Windows.Devices.Sms
Windows.Foundation
Windows.Foundation.Collections
Windows.Foundation.Diagnostics
Windows.Foundation.Metadata
Windows.Globalization
Windows.Globalization.Collation
Windows.Globalization.DateTimeFormatting
Windows.Globalization.Fonts
Windows.Globalization.NumberFormatting
Windows.Graphics
Windows.Graphics.Display
Windows.Graphics.Imaging
Windows.Graphics.Printing
Windows.Graphics.Printing.Advanced
Windows.Management.Core
Windows.Management.Deployment
Windows.Media
Windows.Media.Capture
Windows.Media.Devices
Windows.Media.Playlists
Windows.Media.PlayTo
Windows.Media.Protection
Windows.Media.Transcoding
Windows.Media.VideoEffects
Windows.Networking
Windows.Networking.BackgroundTransfer
Windows.Networking.Connectivity
Windows.Networking.NetworkOperators
Windows.Networking.Proximity
Windows.Networking.Push
Notification
s
Windows.Networking.Sockets
Windows.Security.Authentication.Live
Windows.Security.Authentication.Web
Windows.Security.Credentials
Windows.Security.Cryptography
Windows.Security.Cryptography.Certificates
Windows.Security.Cryptography.Core
Windows.Security.Cryptography.DataProtection
Windows.
Storage
Windows.
Storage
.AccessCache
Windows.
Storage
.BulkAccess
Windows.
Storage
.Compression
Windows.
Storage
.FileProperties
Windows.
Storage
.Pickers
Windows.
Storage
.Pickers.Provider
Windows.
Storage
.Search
Windows.
Storage
.
Stream
s
Windows.System
Windows.System.Display
Windows.
System.Threading
Windows.System.UserProfile
Windows.UI.ApplicationSettings
Windows.UI.Core
Windows.UI.Core.AnimationMetrics
Windows.UI.Input
Windows.UI.Input.Inking
Windows.UI.
Notification
s
Windows.UI.Popups
Windows.UI.StartScreen
Windows.UI.ViewManagement
Windows.UI.WebUI
Windows.UI.Xaml
Windows.UI.Xaml.Automation
Windows.UI.Xaml.Automation.Peers
Windows.UI.Xaml.Automation.Provider
Windows.UI.Xaml.Automation.Text
Windows.UI.Xaml.Controls
Windows.UI.Xaml.Controls.Primitives
Windows.UI.Xaml.Data
Windows.UI.Xaml.Documents
Windows.UI.Xaml.Input
Windows.UI.Xaml.Interop
Windows.UI.Xaml.Markup
Windows.UI.Xaml.Media
Windows.UI.Xaml.Media.Animation
Windows.UI.Xaml.Media.Imaging
Windows.UI.Xaml.Media.Media3D
Windows.UI.Xaml.Navigation
Windows.UI.Xaml.Printing
Windows.UI.Xaml.Resources
Windows.UI.Xaml.Shapes
Windows.Web.AtomPub
Windows.Web.Html
Windows.Web.Syndication
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Softwarekomponentenmodell
Common Language Runtime (CLR)
System.Threading
.NET Framework
COM-Komponente
Visual Studio (VS)
Managed Code
.NET-Sprache
Notification
Windows App
Enumeration
Reflection
JavaScript (JS)
Container
Metadaten
Exception
Windows 8
Hardware
Ausnahme
.NET 4.5
Delegate
Methode
Hresult
Wrapper
Generic
DirectX
Storage
Stream
await
Liste
Metro
Windows 32 Application Programming Interface (Win32-API)
Platform Invoke (P/Invoke)
Windows Metadata (WinMD)
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